Für Kinder und Gemeinschaftseinrichtungen
Auch Kinder sind gelegentlich mit MRE (multiresistente Erreger) besiedelt. Am häufigsten und bekanntesten ist die Besiedlung mit MRSA im Nase-Rachenraum (MRSA, multiresistenter Staphylococcus aureus, nachgewiesen, aber ohne Krankheitssymptome). Diese Besiedlung wird meist als Nebenbefund nach Antibiotikaeinnahme oder bei Krankenhausaufenthalten festgestellt und verliert sich nach einigen Monaten wieder. Es gibt aber auch langfristige, chronische oder behandlungsbedürftige Situationen.
Für Eltern und Betreuer stellt sich oft die Frage, welche Hygienemaßnahmen wir befolgen und wen wir über die MRE-Besiedlung und Hygienemaßnahmen in Kenntnis setzen. Denn beim Umgang mit MRE bei Kindern ist die gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Betreuern, behandelnden Ärzten und ggf. Einrichtungsleitern oder Hygienebeauftragten von Gemeinschaftseinrichtungen besonders hilfreich. Eine sogenannte Informationspflicht zu der Diagnose "MRE-Besiedlung" besteht nur zwischen Einrichtungen des Gesundheitswesens, wie z.B. zwischen Arztpraxen, Krankenhäusern und dem Krankentransport. Die Informationsweitergabe an Kita oder Schule ist eine Entscheidung der Eltern, und aufseiten des Personals besteht Schweigepflicht gegenüber dritten.
Hygienemaßnahmen
Folgende Informationsmaterialien des mre-netz regio rhein-ahr wurden erstellt, um Eltern und Betreuern beim Umgang mit Kindern mit MRE zuhause und in Gemeinschaftseinrichtungen wie KiTa, Schule und Frühförderung zu helfen:
- Flyer MRSA- bei Kindern- Informationen für Eltern und Betreuer,
- Ausführliche Broschüre MRE in Kindergärten, KiTas, Schulen und Behinderteneinrichtungen,
- Serie von Patientenflyern zu Basishygiene und zum Umgang mit den verschiedenen MRE zuhause.
Zielführend ist oft die Auswahl von einer oder wenigen effektiven Hygienemaßnahmen, die von allen Mitgliedern im Haushalt, in einer Kindergruppe oder Schulklasse eingeübt werden. Zum Beispiel kann eine Hygieneregel zum Händewaschen oder zur Hustenetikette genutzt werden, eine Gruppe anders eingeteilt werden oder eine Aktivität ins Freie verlegt werden. So können die Schutzziele der von MRE betroffenen Kinder und aller anderen Kinder und ggf. von Mitarbeitern berücksichtigt werden.
Zusätzlich werden folgende Informationen aus dem Internet empfohlen:
- Hygienetipps für Kids, z.B. Broschüren-Serie zum Download "Infektionen? Nein, danke!" zur Infektionsprävention für chronisch kranke Kinder, für Personen mit Abwehrschwäche im eigenen Haushalt und zum Mutmachen im Umgang mit COVID-19-Situationen.
- Leseprobe der im Handel erhältlichen Informationsschrift "Ratgeber von Kinderärzten für Eltern von Kindern mit Atemwegsinfektionen".
- MRSA-net Frage und Antworten Datenbank, eine umfangreiche Sammlung von Informationen zum Umgang mit MRSA in Familie und Beruf, erstellt von der langjährigen deutsch-niederländischen Initiative Euregio Health-net Twente/Münsterland und basierend auf RKI-Empfehlungen.
- Pädiatrisch Infektiologisches Netzwerk Saar, mit Informationen zu Hygiene und verantwortungsvollem Einsatz von Antibiotika in der Kinderheilkunde insbesondere auch für Fachpersonal.
- Informationsportal MRSA-Kinder.net des Uniklinikum Bonn, unterstützt durch die DGPI (Dt. Gesellsch. für pädiatrische Infektiologie).