Harnwegsinfektion
Antibiotika verantwortungsvoll einsetzen
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Antibiotika sind wertvolle Medikamente, die vielen Menschen das Leben gerettet haben. Wir wollen, dass das so bleibt. Machen Sie mit!
Drei Dinge sind zu berücksichtigen:
- Antibiotika wirken gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Deshalb sollen sie nur bei bakteriellen Infektionen gezielt eingesetzt werden.
- Antibiotika wirken nicht nur gegen die krankmachenden Bakterien, sie schädigen immer auch die Bakterien im Darm, die für eine funktionierende Verdauung wichtig sind. Durch diese Störung der natürlichen Darmflora kann es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen kommen.
- Jeder Einsatz von Antibiotika birgt das Risiko, dass die Bakterien widerstandsfähig gegen sie werden, d.h. eine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln und die Antibiotika dann gegen sie nicht mehr wirksam sind. Wenn die Bakterien gegen viele Antibiotika resistent geworden sind, nennt man sie multiresistente Erreger (MRE). Um die Wirksamkeit der Antibiotika zu erhalten und Antibiotika-Resistenzen zu vermeiden wird Ihr*e Ärzt*in Antibiotika nur wenn nötig und gezielt einsetzen. Nur gemeinsam kann das Vordringen antibiotikaresistenter Erreger gestoppt werden.
Machen Sie mit!
Was sind multiresistente Erreger (MRE)?
Multiresistente Erreger sind Bakterien, die gegen viele Antibiotika widerstandsfähig geworden sind. Sie werden auch
antibiotikaresistente Erreger genannt. Die bekanntesten
multiresistenten Erreger sind u.a. MRSA (methicillinresistenter
Staphylococcus aureus), ESBL (Enterobakterien mit erweiterter
Resistenz gegen ß-Laktamantibiotika), MRGN (multi-resitente
gramnegative Stäbchenbakterien) und VRE (vancomycinresistente Enterokokken).
Alle diese Keime können unerkannt den Menschen besiedeln,
z.B. die Haut oder den Darm. Eine Besiedelung alleine ist für
gesunde Menschen außerhalb des Krankenhauses nicht gefährlich. Im häuslichen Alltag sind gute Hygienemaßnahmen,
insbesondere regelmäßiges, gründliches Händewaschen vor
dem Essen und nach dem Toilettenbesuch wichtig.
So können auch die normalen sozialen Kontakte stattfinden,
und die resistenten Bakterien können oft von den normalen
Bakterien der Haut- oder Darmflora wieder verdrängt werden.
Gefährlich kann es werden, wenn diese Keime von der Haut
oder aus dem Darm in Wunden und in das Blut gelangen und
dann krank machen. Diese Erkrankung zu behandeln ist
schwierig, weil viele Antibiotika dann nicht mehr wirken.
Harnwegsinfektionen bei Männern und Frauen
Frauen: Bei jungen Frauen treten häufig unkomplizierte
Harnwegsinfektionen auf. Bei den typischen Beschwerden einer unkomplizierten Harnwegsinfektion bei Frauen
ist der/die Hausärzt*in oder der/die Frauenärzt*in erste/r
Ansprechpartner*in. Bei häufigeren Episoden, d.h. drei und
mehr Infektionen pro Jahr oder zwei im Halbjahr, bzw. bei
komplizierenden Faktoren wie Vorerkrankungen oder
Schwangerschaft ist eine erweiterte urologische Abklärung,
z.B. Urinkultur inklusive Antibiotikatestung sinnvoll.
Männer: Bei Männern ist immer von einer komplizierten
Harnwegsinfektion auszugehen. Daher sollte eine erweiterte
urologische Abklärung inklusive Urinkultur und der Ausschluss
einer Harnröhren- oder Prostataentzündung erfolgen.
Was sind Harnwegserkrankungen und wodurch werden sie
verursacht?
Blasenentzündung | Zystitis (1)
• Schmerzen beim Wasserlassen
• häufiges Wasserlassen – mit kleinen Mengen
• Drangbeschwerden – Wasserlassen nicht aufschiebbar
• ggf. blutiger Urin
• meist ausgelöst durch Bakterien über die Harnröhre aus dem
Darmtrakt und der Haut
Harnröhrenentzündung | Urethritis (2)
• meist durch sexuell übertragbare Krankheiten ausgelöst
• Beschwerden ähnlich der Blasenentzündung
• zusätzlich Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide möglich
• bedarf einer Therapie aller Partner nach Diagnosestellung
Nierenbeckenentzündung |
Pyelonephritis (3)
• häufig im Vorfeld oder gleich-
zeitig Blasenentzündung
• Fieber und allgemeines
Krankheitsgefühl
• Flankenschmerzen
• häufig ausgelöst durch eine
aufsteigende Blasenentzündung
• bedarf einer möglichst
gezielten antibiotischen Therapie
Das können Sie tun, um Ihre Beschwerden zu lindern und
den Heilungsvorgang zu beschleunigen:
Ausreichend trinken! Dies ist bei Harnwegsinfektionen
wichtig und hilfreich, weil auslösende Bakterien leichter
ausgeschieden werden.
Schmerzmittel lindern die Symptome und wirken
fiebersenkend. Schmerzmittel beseitigen nicht
die Ursache der Infektion, erleichtern aber die Abheilung und verringern die Beschwerden.
Ruhe und Schonung sind wichtig! Das hilft dem Immunsystem, die Krankheitserreger möglichst schnell
und effektiv zu beseitigen.
Vorbeugung Pflanzliche Medikamente und Immunprophylaktika können zur Vermeidung wiederkehrender
Infekte eingesetzt werden.
Warnsignale bei Frauen und Männern
Fieber, Schüttelfrost, Flankenschmerz und ein starkes
Krankheitsgefühl deuten auf eine Nierenbeckenentzündung oder
bei Männern eine Entzündung der Prostata hin.
Hier sind eine erweiterte Diagnostik mit Urinkultur und zügige
Therapie notwendig.
Der Nachweis von Bakterien im Urin – ohne Beschwerden – ist
normalerweise kein Grund für eine Antibiotika-Therapie.
Dies gilt für die normalen Bakterien der Darmflora, und meistens
auch für resistente Bakterien.
Nicht jedes Missempfinden im unteren Bauchbereich ist eine
Blasenentzündung.
Das mre-netz regio rhein-ahr ist ein von den Gesundheitsämtern eingesetztes Netzwerk zur Prävention und Kontrolle multiresistenter Erreger (MRE). Die Koordinations- und Beratungsstelle ist am Universitätsklinikum Bonn angesiedelt.
Anschrift
mre-netz regio rhein-ahr
Institut für Hygiene und Öffentliche
Gesundheit
Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1, 53127 Bonn
Kontakt
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Hinweis: Bei den fremdsprachlichen Übersetzungen wurde ein automatisiertes Übersetzungstool (z. B. Google Translate / KI) verwendet. Die Übersetzung erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ausdrücklich ohne Gewähr für die Richtigkeit. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Übersetzung wird daher ausdrücklich ausgeschlossen.